hier kommt ein Bild hin und so weiter

Kapitel 1 Fenrans Bluthunde

Hier ist es endlich. Wir haben das erste Kapitel von unserer zweiten Fantasy-Kurzgeschichte "Dunkle N?chte" in der Stadt Vallnir f?r Euch exklusiv hier online gestellt. Wir hoffen Euch gef?llt der Anfang der Geschichte und macht euch Lust auf mehr. Wie immer freuen wir uns ?ber Eure Kommentare und Anregungen, die Ihr bei uns im G?stebuch gerne loswerden k?nnt.

Es gibt alte Bekannte, neue Gesichter und vieles mehr zu entdecken...

 

Viel Spa?

Eure Jungautoren

Kay und Michael

 

Kapitel 1: Fenrans Bluthunde

Es war Nacht in Vallnir. Die Br?cken zur Sonnenseite waren schon lange hochgezogen und der Regen hatte gerade erst aufgeh?rt. Wahris hatte trotzdem noch seine Kapuze auf ? sicher ist sicher.

 

Bendir war bestimmt ziemlich sauer, er hasste Unp?nktlichkeit. Aber das Blatt war einfach viel zu gut. F?r 80 Carts w?rde er Bendirs Standpauke schon ?ber sich ergehen lassen. Au?erdem hatte er es auch gar nicht so eilig in den ??bersch?umenden Krug? zu kommen. Die Schenke lag direkt an der Grenze zu Fenrans Gebiet und stand auch immer unter dem Einfluss von Fenrans M?nnern. Doch Perkon schaffte es vor kurzem, sie ihm abzuluchsen. Seitdem musste sie rund um die Uhr bewacht werden, um sie vor ?bergriffen durch Fenrans M?nner zu sch?tzen. Ob sie das wert war. Wahris glaubte es nicht. Es ging eher um den Stolz von zwei Kindern, die die Mondseite als ihr Spielfeld betrachteten und sie waren die Figuren.

 

Sich in sein Schicksal ergebend ging Wahris weiter in Richtung Hafenviertel. Es war nicht viel los. Bei dem Wetter verzichtete man lieber auf ausgedehnte Spazierg?nge.

 

Er bog gerade in die Gerstengasse ab, wo auch der ??bersch?umende Krug? war, als ihm eine Frau in die Arme lief. Sie sah ziemlich erschrocken aus und schrie sofort wie am Spie?, bevor Wahris ?berhaupt irgendetwas sagen konnte. Sie riss sich von ihm los und lief laut schluchzend die Strasse hoch. Wahris schaute ihr vollkommen perplex nach, bis er sie nicht mehr sehen konnte, dann sch?ttelte er den Kopf und setzte seinen Weg wieder fort. Mondseite kann einen schon in den Wahnsinn treiben.

 

 

Erst als er direkt vor der Schenke stand, merkte er, dass irgendetwas nicht stimmte.

 

Es war viel zu ruhig, niemand stand drau?en und nur schwaches Licht viel auf die sonst dunkle Gasse. Die Vernunft sagte ihm, er sollte hier so schnell wie m?glich verschwinden. Doch wie in Trance bewegte er sich auf die T?r zu und ?ffnete sie einen Spalt. Ihm schlug ein Gemisch aus Bier, ?l und fettigen Speisen entgegen ? eigentlich wie immer. Aber irgendetwas war da noch. Irgendetwas, was er nicht identifizieren konnte. Er ?ffnete die T?r nun ganz und betrat den Schankraum.

 

Ihm bot sich ein grauenvoller Anblick. Hier musste ein heftiger Kampf stattgefunden haben und das vor nicht allzu langer Zeit. Zwischen zerst?rtem Mobiliar und kaputten Flaschen lagen ?berall Leichen. Einige mit zertr?mmertem Sch?del andere sahen so aus, als ob ein Tier sie zerrissen h?tte. Es waren Frauen und M?nner und die wenigsten geh?rten zu Perkons Leuten. Wahris bahnte sich vorsichtig einen Weg durch dieses Chaos und steuerte die T?r zum Hinterzimmer an, wo normalerweise Perkons M?nner sa?en und Karten spielten. Er kam an der Leiche des Wirtes vorbei, jedenfalls glaubte er das, denn ihr Kopf fehlte. Dann stand er vor der T?r, die ziemlich l?diert aussah und nur noch von einer Angel gehalten wurde, als ob sich etwas sehr schweres dagegen geworfen h?tte.

 

Er meinte ein Knurren aus dem Raum zu vernehmen und packte schnell den Griff seines Kurzschwertes. Wieder rief alles in ihm die Flucht zu ergreifen, doch er k?mpfte das Verlangen nieder und betrat das Hinterzimmer. Erst jetzt bemerkte er, dass er die ganze Zeit die Luft angehalten hatte und atmete lautstark aus. Das einzige Licht, welches in den Raum fiel, kam aus dem Schankraum, doch Wahris war froh dar?ber. Wie er vermutet hatte, sah es hier nicht anders aus. ?berall lagen Leichen herum und genauer wollte er sie sich gar nicht angucken. Direkt vor ihm lag die Leiche von Bendir mit einem Schwert in der Hand. Immerhin hatten sie sich nicht kampflos abschlachten lassen. Na ja, schwacher Trost. Sein n?chster Blick fiel auf einen Haufen M?nzen auf dem Tisch. Ungew?hnlich f?r Fenrans M?nner nicht alles einzusacken, was nicht Niet und Nagel fest war. Pl?tzlich h?rte er wieder ein Knurren und sah zwei kleine gelbe Augen in der einen Ecke des Raumes. Blitzschnell sprang er aus dem Raum und schob einen umgest?rzten Tisch vor die T?r. Jetzt wusste er auch, was er da gerochen hatte. Es roch nach nassem Fell. Er stolperte blindlings durch den Schankraum Richtung Ausgang. Er hatte einen gro?en Fehler begangen. Fenran hatte Sie geschickt. Nur vier Menschen waren f?r all das hier verantwortlich. Falls man bei einigen von ihnen ?berhaupt von Menschen sprechen konnte. Wahris erreichte die T?r, stie? sie auf und sprang auf die Gasse. Er atmete erleichtert aus und sch?ttelte den Kopf, um die grauenvollen Bilder aus seinem Ged?chtnis zu bekommen.

 

Pl?tzlich sp?rte er kalten Stahl an seinem Hals und einen Stich in die Seite.

 

?Er hat sich da drin ganz sch?n gut gehalten oder was meinst du, Raknor?? fragte eine freundliche Frauenstimme. ?H?re auf herumzuspielen, Tascha? ert?nte eine tiefe Stimme aus dem Hintergrund. ?Telfos und Malawi warten schon?. Von dieser Frau ging ein bet?render Geruch aus. Wahris schien sich der Gefahr, in der er schwebte, nicht bewusst zu sein. ?Ich habe schon schlimmeres gesehen? brachte er kr?chzend hervor. ?Nun, Kleiner, leider werden wir nie erfahren, ob das wirklich stimmt? sagte Tascha kaltherzig. Wahris wollte etwas erwidern, doch schon schnitt das Messer durch Haut und Sehnen. Das Eindringen des Dolches an der Seite sp?rte er schon gar nicht mehr. Er sank zu Boden und sein Blut floss ?ber die Gerstengasse. Es hatte wieder angefangen zu regnen.

 

 

Telfos wischte sein blutiges Schwert ab, hoffentlich erledigen die beide den Kerl, leise. Heute hatte es genug Schreie gegeben. Es machte ihm keinen Spa?, diese Abschlachterei. Es waren einfach keine Gegner f?r ihn. Er hatte gehofft, dass Bendir wenigstens etwas Geschick aufwies, doch seine brachial vorgetragenen Angriffe, waren langweilig. Also hatte er ihn kurz aber poetisch zu seinen M?nnern geschickt: ?Wind st?rmt,? ein kraftvoller Angriff mit einer kreisenden Bewegung von vorne,

?Regen f?llt,? gefolgt von einem schnellen Angriff von oben, der das Fleisch ?ber den Augenbrauen aufschlitzte,

?alles ist Rot,? das Blut nahm ihm die Sicht,

?Blut flie?t? und beinahe sanft durchschnitt er seine Kehle.

 

Er h?rte ein leises fauchen aus der Ecke, wo sich Malawi verbarg. ?Es ist vorbei, keiner ist mehr am Leben Malawi? sagte Telfos.

 

 

Die gelben mandelf?rmigen Augen waren das Erste, was man von ihr sehen konnte, als Malawi in das Licht des Raumes trat, der nur noch von dem Feuer aus dem Kamin beleuchtet war. Ihre Silhouette wurde sanft an die Wand geworfen. Durch ihre leicht nach vorne gebeugte Haltung wurde sie h?ufig f?r kleiner gehalten, als sie eigentlich war, was ihr nur recht sein konnte, denn so wurde ihre Reichweite untersch?tzt. Doch das einpr?gsamste Merkmal war ihr Fell. Anstatt von Haut hatte Malawi ein goldgelbes Fell, welches ihren R?cken, Beine, die Oberseite ihrer Arme sowie ihren Handr?cken bedeckte. Ihre kurzen blonden Haare unterstrichen ihr rundliches Gesicht. Unter ihrer braunen Haut verbargen sich Muskeln von enormer Kraft, ?bermenschlicher Kraft, wie viele behaupten w?rden. Malawi konnte es nur Recht sein, dort wo sie herkam wurde sie als Kotegali, Tierheilige, bezeichnet. Doch sie war nicht mehr in ihrer Heimat und der Einzige, der Ihr hierher folgte, war ihr Gef?hrte Rou?I, eine Hy?ne aus der Steppe von Bhattacharja, einem Land weit im S?den. Hier wurde sie hinter ihrem R?cken als Bestie, Ungeheuer oder einfach nur als abartig bezeichnet, aber keiner traute sich ihr dies direkt zu sagen, diese Feiglinge. In Momenten wie diesen, wo der Raum erf?llt war von den Ger?chen der erfolgreichen Jagd, fragte sie sich immer wieder, warum sie hier war. W?hrend Rou?I ein gro?es St?ck aus einem der Toten riss, ging sie zur Waschecke, wo ein Eimer voll Wasser stand. Langsam tauchte sie ihre H?nde in das kalte Wasser und genoss den leichten Schmerz, der durch das Wasser an den offenen Stellen ihrer Fingerkuppen verursacht wurde. Malawis Finger und Fingern?gel, welche kurze Augenblicke zuvor noch t?dliche Klauen waren, sahen wieder aus wie eine menschliche Hand.

 

 

?Na ihr beiden Turteltauben, st?ren wir oder d?rfen wir uns zu euch gesellen?!? Ohne eine Antwort abzuwarten, betraten Tascha gefolgt von Raknor den Raum.

 

Tascha war eine attraktive Frau. Ihren kurvenreichen K?rper und ihrer langen dunklen Haaren waren schon viele M?nner erlegen. Doch kaum einer von ihnen h?tte sich vorher wohl vorstellen k?nnen, dass er einer eiskalten Diebin und M?rderin gegen?ber stand. Raknor betrat nach ihr den Schankraum und der Gegensatz k?nnte nicht gr??er sein. Er war ein riesiger, b?rtiger Mann aus den Nordlanden, der ?ber und ?ber mit Fellen bedeckt war und einen gro?en Hammer in seiner Faust hielt. Auf sein Konto gingen wohl die meisten eingeschlagenen Sch?del. Wenn man sich seine furchterregende Gestalt so anguckte, dann war einem klar, warum er im Zweikampf bislang als unbesiegt galt.

 

Diese zusammengew?rfelte Gruppe war Fenrans Geheimnis seines Erfolges. Niemand war so d?mlich sich mit ihm anzulegen, solange diese vier f?r ihn arbeiteten. Und sollte es doch jemand wagen, w?rde er es bereuen wie Perkon.